„Bringe Reif du aus Pohjola,
Eis du aus dem kalten Dorfe!
Reif genug giebt’s ja im Nordland,
Eis genug im kalten Dorfe,
Reifesflüsse, Eisesseeen,
Glatt gefroren sind die Lüfte,
Reif’ge Hasen hüpfen dorten,
Mitten auf den Schneegebirgen,
Am dem Rand der Schneegebirge,
Reif’ge Schwäne schwimmen dorten,
Eisesenten rudern zahlreich
Mitten in dem schnee’gen Flusse,
An dem eis’gen Wasserfalle.“
„Führe, Reif uns auf dem Schlitten,
Schaffe Eis herbei in Fudern
Von der wilden Gipfel Seite,
Mache reifig mit dem Reife,
Mache eisig mit dem Eise
Allen Schaden von dem Feuer,
Wo die Gluth mich hat versenget!“
„Sollte das genug nicht scheinen,
Ukko, du, o Gott im Himmel,
Ukko, der die Wolken leitet,
Der die Lämmerwolken lenket!
Send’ aus Osten eine Wolke,
Stoß die Enden du zusammen,
Daß der leere Raum sich fülle,
Schicke Reif und sende Eis her,
Sende mir recht gute Salben
Auf die Stellen, die versenget,
Auf die Schäden von dem Feuer!“
Also stillt Schmied Ilmarinen
Jenen Schaden durch das Feuer,
Hemmt der Flammen böse Schmerzen;
Zu der sonstgewohnten Stärke
Von des Feuers heft’gem Schaden.
Elias Lönnrot, Anton Schiefner (Übers.): Kalewala, das National-Epos der Finnen. Helsingfors: J. E. Frenckell & Sohn, 1852, Seite 283. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kalewala,_das_National-Epos_der_Finnen_-_283.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)