Seite:Köster Alterthümer 255.png

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Wenn ok de Foot mutt Frost lien, so kann doch de Hals keen Dost lien.
Wenn de Dag is vergahn, harrn de Fuhlen geern watt dahn.
Wenn de Boom is groot, is de Planter dood.
Wenn de Himmel instörrt, so ligge wie alle drünner.
Wenn de Hahn kraiht vörn Rick, so reg’nt et denn annern Dag dick.
Wenn man Eenen hangen will, so finnt man ok woll ’n Strick.
Wenn de Swiene satt sünd, so stöt se ’n Trog ümm.
Wenn Kinner to Markte kamt, freut sick de Koplüe.
Wenn de Katte mus’t, so maut se nich.
Wo de Thun am siedesten is, da stigt Jeder öber.
Wer to froh räk’nt, de mutt tweemal räken.
Wer sick in Hofdeensten dodt arbei’t, kümmt nich in ’n Himmel.
Wo man mit ’n körten Wagen nich kamen is, da bruk’t man mit ’n langen ok nich to kamen.
Wenn de Buer keenen Affall harr, so könn he mit ’n sülbern Plog plögen.
Wer nich ohld weeren will, de laat sick jung upphangen.
Wer kofft, watt he nich nödig hett, de mut verköpen, watt he nödig hett.
Wo Sorgen kaamt, da flügt de Liebe to ’n Finster henut.


Daß die Verwünschung: dat di de Droos! und der Ausdruck der Verwunderung: dat wör de Droos! an die Römerzüge des Drusus erinnern, ist wohl nur eine gelehrte Grille; diese wenig erfolgreichen Züge haben sich schwerlich mehr als tausend Jahre im Andenken des Volkes erhalten. Sondern Droos ist ein gemachter Name des Teufels, welcher sich nach Outzen’s Nordfriesischem Wörterbuche auch im Dänischen findet.

Das Altländer Sprichwort: „es hilft als St. Otbert’s Segen“, d. h. gar nichts (Kobbe I. Seite 115), erklärt sich aus dem oben in der Geschichte der Stadt Bremervörde

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Köster: Alterthümer, Geschichten und Sagen der Herzogthümer Bremen und Verden. Stade: In Commision bei A. Pockwitz, 1856, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:K%C3%B6ster_Alterth%C3%BCmer_255.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)