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Jahrhundert war dasselbe, durch die Geldnoth der Krieg führenden Erzbischöfe, in tiefen Verfall gerathen.

Nach der Einführung der neuen Schießwaffen mit Pulver und Blei hatte Bremervörde in den Religionskriegen viel zu leiden. 1547 wurde es von den Bremern, als Schmalkaldischen Bundesgenossen, belagert und eingenommen, 1627 von den Kaiserlichen, und 1645 durch den Schwedischen Obersten von Bülow erobert. Es war bisher, unter den protestantischen Erzbischöfen, Sitz der Provinzial-Regierung und des erzbischöflichen geistlichen Officialats gewesen, wozu es sich, als Mittelpunkt des Landes, sehr gut eignete. Als es aber durch den Westphälischen Frieden an Schweden überging, wurden die Behörden nach Stade verlegt, und die Festungswerke sammt dem Schlosse abgebrochen. Auf der Stelle desselben steht gegenwärtig das Amthaus.

Seit dem Uebergange der Herzogthümer an Hannover hat sich der Ort durch seine glückliche Lage an der schiffbaren Oste, durch Gewerbe und Handel mit Torf und Holz zu immer größerem Wohlstande empor gearbeitet.


e. Der Flecken Horneburg.
(Nach der, handschriftlich vorhandenen, historisch-topographischen Beschreibung der Herzogthümer, vom Zollinspector Manecke.)

Daß der Flecken Horneburg (in alten Urkunden manchmal verwechselt mit Hornburg im Halberstädtischen) aus einer ehemaligen Burg entstanden sei, besagt die letzte Silbe des Namens, und die beiden ersten wird man am natürlichsten ableiten von der wie ein Horn gekrümmten Anhöhe an dem Flusse Lühe, in deren Schutze der Ort belegen ist. Die Burg wurde 1250 von Einigen vom Adel im Stifte Bremen angelegt. Erzbischof Jonas (um 1308) belagerte und schleifte dieselbe; aber der Raubritter Otto von Schack stellte sie wieder her, und übergab sie seinem Genossen, dem bekannten Heinrich von der Borch. 1361 wurde sie wiederum, aber vergeblich, vom Erzbischof Albrecht belagert; und seitdem machten die dortigen Burgmänner häufige

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Köster: Alterthümer, Geschichten und Sagen der Herzogthümer Bremen und Verden. Stade: In Commision bei A. Pockwitz, 1856, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:K%C3%B6ster_Alterth%C3%BCmer_178.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)