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Friesisch-westphälische Geschichte, Heft 1, abdrucken lassen: er erklärt sie aber für schlecht und zum Theil unverständlich. Der Schlußvers lautet:

Hamborg, Hamborg! das geb’ ich dir Preiß.
Die Seeräuber werden nun auch so weiß.
Umb Deinetwillen mußten sie sterben.
Deß magstu von Gold eine Krone tragen.
Den Preiß hast Du erworben.

Nachdem Lessing zuerst auf das Lied aufmerksam gemacht, ist es in moderner Bearbeitung in des Knaben Wunderhorn von Arnim und Brentano erschienen. Folgende Strophen, in einem Hamburger Volksblatte mitgetheilt, charakterisiren als Bruchstück das Ganze:

Störtebecker un Gödeke Micheel,
Dat weeren twee Röver to gliken Deel
To Water un nich to Lande;
Bit datt et Gott in Himmel verdroot.
Do mosten se liden groot Schande.

Störtebecker sprook: Altohand!
De Westsee is uns wol bekannt:
Dahin wöll’n wi nu fahren.
De riken Koplüd von Hamburg
Mögt jem ehr Scheep nu wahren.

Nu lepen si wi dull dahin
In ehren bösen Röversinn,
Bit dat man jem kreeg faten
Bie’t Hilgeland in aller Fröh:
Da mussen se’t Haar wol laten.

De bunte Kuh uut Flandern kam,
Dat Roovschipp op de Hören nam
Un stött et wiss in Stücken.
Dat Volk se brogten na Hamborg up,
Da mosten se’n Kopp all missen.


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Köster: Alterthümer, Geschichten und Sagen der Herzogthümer Bremen und Verden. Stade: In Commision bei A. Pockwitz, 1856, Seite 086. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:K%C3%B6ster_Alterth%C3%BCmer_086.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)