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Rhadereistedt. Eine Viertelstunde von Selsingen, bei Parnewinkel, liegt ein Hügel, der Tuitsberg, auf welchem ein Götzenbild gestanden haben soll (Kobbe, Geschichte der Herzogth. I. S. 46).

4. Amt Harsefeld. Hier finden sich zahlreiche Hühnengräber bei Issendorf, und bei Ohrensen, Ksp. Bargstedt, eine Burgruine. Vorzugsweise ist das Gericht Delm (zwischen Apensen, Grundoldendorf und Beckedorf) ein wahres antiquarium in natura (von Wächter durch eine interessante Zeichnung erläutert.) Bei Grundoldendorf liegt ein ganzes System von 4 symmetrischen und mit viereckigen Stein-Ringen umschlossenen Steinhäusern. Im Tannen-See, bei Cammerbusch und Revenah, die Ruinen der Raubburg des eisernen Ritters Heinrich von der Borch, welcher nicht bloß der Sage angehört, sondern eine historische Person ist. (S. unten.)

5. In den Aemtern Bremervörde und Beverstedt sind viele Denkmäler zerstört. Aber zu merken ist bei Stinstedt, Ksp. Loxstedt, an der Grenze des Sietlandes, die Menge von Steingräbern, und in der Gräflich Bremerschen Forst Westerberg ein mächtiges, wohl erhaltenes Hühnenbette, anscheinend bestimmt, die Todten auf der hohen Geest vor der Elbfluth zu sichern. Zwischen Wedel und Donnern, Ksp. Beverstedt, der Drachenstein mit dem merkwürdigen Gebilde einer Schlange (s. unten). Ueber die Sage von einer untergegangenen Stadt im Balk-See s. gleichfalls unten. Im Moor bei Glinde (zwischen Bremervörde und Oerel) hat man alte Pallisaden-Reihen entdeckt, welche vielleicht von der Schlacht gegen die Askomannen herrühren (Stader Sonntagsblatt 1855, № 4.), und im Moor bei Dannenberg, Amts Ottersberg, wurde 1785 ein uralter Kahn, aus Einem Eichenstamme gearbeitet, ausgegraben (Kobbe I, S. 8. Er wird im Göttinger Museum aufbewahrt). Bei Stinstedt finden sich Spuren einer Römer-Straße des Drusus, und zwischen Bremervörde und Land Hadeln Spuren des Karlsweges, auf welchem Karl d. Gr. bis an die Mündung der Elbe vordrang.

6. Amt Osterholz. Hier zeichnet sich aus das schöne Steingrab am Wege von Scharmbeck nach Osterholz,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Köster: Alterthümer, Geschichten und Sagen der Herzogthümer Bremen und Verden. Stade: In Commision bei A. Pockwitz, 1856, Seite 039. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:K%C3%B6ster_Alterth%C3%BCmer_039.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)