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dem etwa zwei Stunden von Hammer entfernten Dörfchen Aich.

Von hier wallfahrtet man eine Stunde zu Fuße nach dem berühmten Heilings-Felsen[WS 1]. Der Weg dahin ist mitunter rauh, beschwerlich und sumpfig, lederne starke Schuhe können den Damen bei dieser Promenade nicht genug empfohlen werden, aber der Anblick des herrlichen, wildeinsamen Thals lohnt reichlich jede Beschwerde, besonders das Anschauen der Felsen, welche von Hans Heiling den Namen tragen. In wunderlichen zackigen Riesenformen starren sie aus der ziemlich breiten Eger hoch zum Himmel und spiegeln sich in den silberhellen Wellen in einsamer stiller Majestät, umrauscht von hohen Bäumen und Waldgesträuch. Das Volk sieht in diesen wunderbaren Steingebilden ein Brautpaar, den Priester, die Kirche, die ganze Verwandtschaft und alle Hochzeitsgäste Hans Heilings, die alle vor geraumer Zeit in Stein verwandelt wurden, weil ein vom Bräutigam betrogenes Mädchen ihn verwünschte. Noch immer gehen schauerliche Sagen von diesem Orte unter den Landleuten umher, und bei Nacht wird sich so leicht Keiner hierher wagen. Doch auch die geübteste Phantasie kann von allen diesen Bildern keine Spur finden. Die Felsen aber

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_300.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)