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seine recht liebenswürdigen Töchter nahmen mit treuherziger Freundlichkeit wie gute alte Bekannte uns auf; auch die Lehrer zeigten sich sehr zuvorkommend und gaben sich viel Mühe, uns die Art des Unterrichts, wie er dort ertheilt ward, deutlich zu machen.

Neunzig in drei Klassen vertheilte Zöglinge befanden sich damals in dem Pestalozzischen Institut, aber uns wurde gerathen, nur die erste derselben, als die interessanteste, zu besuchen, weil in dieser der Grund zu dem Unterricht gelegt werde, der in den beiden anderen mehr auf die gewöhnliche Weise fortgesetzt wird.

In einem hohen großen Zimmer, dessen Fenster eine wirklich entzückend schöne Aussicht über Berg und Thal gewährten, fanden wir zwanzig bis dreißig Kinder zwischen sechs und zehn Jahre alt, meistens sehr hübsche Knaben, frisch und blühend wie die Gesundheit selbst; so froh und frei, als wäre von Spiel und Zeitvertreib, keinesweges von Lehrstunden die Rede. Auch gegen uns Fremde bezeigten sie sich weder unbeholfen noch ängstlich scheu, wie das in ihrem Alter oft der Fall ist, sondern so zutraulich und unbefangen, wie recht glückliche Kinder im Kreise der Ihrigen es immer sind. Auch

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_200.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)