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Polen her, die alle Sommer das nur eine kleine Meile von der Stadt entlegene Bad Warmbrunn in großer Anzahl versammelt.


Warmbrunn, gehört dem Grafen von Schafgotsch, der mir beinahe wie der Marquis von Karabas in dem Mährchen vom gestiefelten Kater vorkam, denn ich mochte fragen wen ich wollte: Hirschberg ausgenommen war Alles sein, was ich sah. Die Besitzungen dieser alten edlen Familie sind in diesem Theile von Schlesien in der That unermeßlich groß. Der Ort selbst ist ungemein freundlich, voll artiger Häuser, in welchen Brunnengäste, die sich bei Zeiten melden, sehr angenehm wohnen können. Das große Schloß des Grafen zeichnet sich durch keinen gefälligen Styl der Architektur aus, es kam mir einigermaßen geschmacklos vor, aber die von dem Grafen selbst ohnlängs erbauete Gallerie, in welcher die Brunnengäste sich versammeln, ist eins der schönsten und zweckmäßigst eingerichteten Gebäude dieser Art, die ich kenne. Es bildet ein vollkommenes Viereck, beide Fronten haben ein schönes, auf Säulen ruhendes Peristyl. Beim Eintreten kommt man zuerst in eine von oben vermittelst der Kuppel erleuchtete Halle, an einer Seite derselben liegt der große Speisesaal,

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_135.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)