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und doch allerlebendigste Element in Schlesien ewig vermissen.

Zwar fließt der Zacken, ein kleines lebendiges Strömchen, durch das hirschberger Thal, aber das Bett desselben ist zu seicht und liegt obendrein zu voll Steine, als daß dies kleine Gewässer einen bedeutenden Effekt hervorbringen könnte.

In Hirschberg ging es uns eben nicht sonderlich, unerachtet unsere dortigen Bekannten alles Mögliche anwendeten, uns den Aufenthalt zu erleichtern; wir hatten sie gebeten, uns ein Logis zu besorgen, und mußten, unerachtet aller Mühe, die sie sich unsertwegen gegeben hatten, mit einigen sehr schlechten Dachkämmerchen in einer ganz ordinairen Fuhrmannsherberge vorlieb nehmen, denn in dem einzigen leidlichen Gasthofe, den es in Hirschberg gab, war Alles besetzt. Eine herumziehende Schauspielerbande, die eben in dieser Stadt ihr Unwesen trieb, hatte eine Unzahl von Gästen aus der Umgegend herbeigezogen, so daß selbst in dem nahen Bade Warmbrunn kein Unterkommen mehr war. Obendrein hatten wir unsere Dachkämmerchen nicht für uns allein, wir mußten an Theatertagen uns gefallen lassen, daß eine ländliche Familie aus der Nachbarschaft in einem derselben nach dem Schauspiel soupirte, ehe sie den

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_133.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)