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ab, deren Nachhall sehr lange wie ferne Donner durch das Gebirge rollte.

Sehr zufrieden mit einem Tage, wie ich derern seit längerer Zeit nicht viele gezählt, traten wir nach Tische den Rückweg an. Ich war entzückt über Alles, was ich gesehen und gehört hatte, und unser Begleiter freute sich seinerseits nicht wenig, daß seine Absicht, uns Vergnügen zu bereiten, ihm so ganz, ohne die mindeste Störung, gelungen war.

Eine Meile vor Landshut nahmen wir noch das Kloster Grißau in Augenschein, das jetzt aufgehoben ist, und das reichste im Lande war. Cisterciensermönche, unter der Obhut eines gefürsteten Abtes, den sie jedesmal aus ihrer Mitte wählten, und der zugleich der erste Landstand in Schlesien war, trieben damals ihr Wesen darin. Seiner regierenden hochwürdig-fürstlichen Gnaden waren damals ein Bauerssohn aus der Umgegend, dessen Bruder in Landshut das ehrbare Schuhmacherhandwerk betrieb, und ohne seinem fürstlichen Bruder etwas verdanken zu wollen, aus freier Wahl, bei seinem Leisten blieb. Ein seltnes Beginnen für den Nepoten eines so vornehmen geistlichen Herrn!

Siebenzig Dörfer gehörten damals zu dieser Abtei. Auch bezeugte schon die Außenseite des einem

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_127.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)