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umgeben, unten hat er kaum drei Ellen im Umfange, nach oben zu gewinnt er eine ungeheure Breite, und noch ein andres großes Felsenstück liegt anscheinlich ganz los auf seiner Fläche. Man begreift nicht, wie das nur eine halbe Stunde so stehen kann, ohne umzusinken, und doch steht er seit Jahrhunderten, ja seit Jahrtausenden.

Im Durchschnitt steht die Basis aller dieser viel tausend Felsenstücke, in Hinsicht auf ihre Stärke, in gar keinem Verhältniß zu der obern Breite derselben. Sie sind hundert bis zweihundert Fuß hoch, viele derselben sind mit darauf ruhenden großen, unförmlichen Felsenmassen belastet, auf andern schwanken junge, hohe Tannen im Winde, die auf ihnen Wurzel faßten, und doch ist noch keiner dieser Steine umgesunken, nur der Blitz, der oft in sie fährt, schlägt zuweilen große Stücke davon ab. Alle sind in Stellung und Form von einander verschieden, oft stehen sie so nahe aneinander, daß sie sich beinahe berühren, oft aber auch entfernter, so daß zwei, drei Personen bequem zwischen ihnen hindurchgehen können. Frisches Grün, junges Gesträuch drängt sich um ihren Fuß, wo es nur irgend der Raum erlaubt, hohe, gewaltige Tannenbäume stehen mit in ihren Reihen, die aber, unerachtet ihrer bedeutenden Höhe,

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_121.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)