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sehr froh, aber nach fünf Minuten war er wieder da: der ehrliche Böhme hatte das ohnehin wohl nur Halbverstandene unterwegs wieder vergessen, und das Examen ging von Neuem an. Er ging wieder, und wir hofften nun, ihn auf immer los zu sein, als er zu unserm Verdruß und Erstaunen noch einmal erschien, um sich Alles, was wir ihm gesagt hatten, nochmals wiederholen zu lassen.

Zum vierten Male wiederzukommen, mochte ihm wohl Muth und Lust vergangen sein, und Gott mag wissen, was er von uns mag rapportirt haben, denn ich bin fest überzeugt, daß er schon auf der Schwelle des Gasthofs kein Wort von Allem, was er erfragt hatte, mehr wußte. Und doch schien dieses uns so lästige Examen nur zur Befriedigung der Neugier des Herrn Festungskommandanten angestellt zu sein, denn wozu in aller Welt konnte es sonst noch dienen?

Schon gegen fünf Uhr am andern Morgen saßen wir im Wagen, um nur die zehn Meilen bis Landshut an diesem Tage abzufahren, und endlich von dem böhmischen Jammer erlös’t zu werden, aber der ganze Weg war ein Sumpf, mit großen darüber hingeworfenen Feldsteinen besäet. Die Gegend war schön, aber wie war es unter diesen Umständen

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_111.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)