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daraus ist leicht zu erachten, wie es mit allem Uebrigen bestellt war.

Wir waren indessen einmal da, in diesem unglückseligen Orte; mit Hülfe unserer Kutschkissen richteten wir uns für die Nacht ein, so gut als es unter solchen Umständen möglich war. Der Tag brach endlich an, wir fuhren weiter und erreichten gegen Mittag Iglau, ein recht hübsches Städtchen, hart an der böhmischen Grenze, welches durch einige dort befindliche Tuchfabriken ein Ansehen von Lebhaftigkeit und bürgerlichem Anstand gewinnt. Die nächsten Umgebungen von Iglau sind sehr angenehm, sehr fruchtbar angebaut; schöne, mit Tannen bekleidete Berge, ein ziemlich breites, silberhelles Gewässer, das dicht an der Stadtmauer vorüberfließt, bilden eine sehr liebliche Landschaft, die mir um so erfreulicher erschien, weil ich seit mehreren Tagen nichts Aehnliches gesehen. Aber vergebens suchte ich den Namen des kleinen Flüßchens zu erfahren, dumm lächelnd stierten die Leute, die ich darum befragte, mich an, und konnten gar nicht begreifen, was ich eigentlich von ihnen wollte.

Gleich hinter Iglau fuhren wir über die Grenze in Böhmen ein, und sahen uns von nun an von lauter Stockböhmen umgeben, unter denen es schwer

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_107.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)