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Ansehen, der Weg führte durch einige kleine Tannenwälder, deren Anblick uns erquickte, das Land von kleinen Hügeln unterbrochen, war nicht mehr jene traurige Fläche, die keinen Gegenstand bot, auf welchem der Blick verweilen mochte.

Wir erreichten Znaym, ein recht artiges Städtchen mit einem großen ansehnlichen Marktplatze, in der Mitte desselben ein stattlicher Springbrunnen, mit einer hohen Säule geschmückt, auf welcher ein Heiliger mit vergoldeten Extremitäten steht, am Fuße desselben eine Gruppe anderer Heiligen, in andächtiger Stellung zu ihm aufblickend.

Aehnliche Brunnen fanden wir auf der weitern Reise durch dieses Land in allen Städtchen und Flecken, durch welche der Weg uns führte, auch überall in deutscher und in böhmischer Sprache den Namen des Orts über dem Thore desselben angeschrieben. Die Lage von Znaym, in einem von mit Bäumen und Gebüsch bewachsenen Bergen gebildeten Kessel schien uns angenehm, der Gasthof, in welchem wir zu Mittag aßen, war ganz leidlich, doch war es noch zu hoch, am Tage um hier zu verweilen; leider aber auch wieder zu spät, um noch vor gänzlichem Einbruch der Nacht die nächste Stadt Iglau zu erreichen, denn die Städte sind in diesem Lande gar

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Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_105.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)