Seite:Jugendleben und Wanderbilder II 011.png

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

sowohl mit diesen als manchen ähnlichen Einrichtungen auszusöhnen.

Lange vor meinem Vater, in den ersten Jahren des achtzehnten Jahrhunderts, hatte der Großvater meines Mannes Stutthof in Pacht gehabt; noch lebte eine Art Reliquie aus jener frühen Zeit, ein mehr als hundertjähriger Greis, der in dessen Diensten gestanden, und wurde als ein von dem Hause unzertrennliches Stück des alten Mobiliars betrachtet und gehalten. Der alte Mann war für seine hohen Jahre noch sehr rüstig und seiner Sinne vollkommen mächtig, auch sein Gedächtniß war ihm treu geblieben, doch nur für die frühere Zeit seines Lebens; die spätere war für ihn versunken und verschwunden. Deshalb nannte er meinen Sohn immer Andreas, und ließ es sich nicht ausreden, daß es der Sohn seines alten Herrn, eigentlich der Großvater meines Arthurs sei, den er in gleichem Alter noch auf dem Arm getragen.

Peter der Große war auf der Durchreise mit seiner Katharine unerwartet nach Stutthof gekommen, er hatte beschlossen, dort zu übernachten, und die Erinnerung an diesen hohen Besuch war, als das merkwürdigste Ereigniß seines ganzen langen Lebens, dem Hundertjährigen unvergeßlich geblieben. Der

Empfohlene Zitierweise:
Johanna Schopenhauer: Jugendleben und Wanderbilder. Band 2. Georg Westermann, Braunschweig 1839, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jugendleben_und_Wanderbilder_II_011.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)