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sein weils nichd alerweil die nemlinge ist. Da ist es keine kunzt.

Die Weisbielder wo es nichd ferstehen hawen das greste Derbarmniß mit den zelabad und klauben das mahn damid heulig ist und derweil sind plos mir die thumen, intem das mir heiraden.

Mein lieber Mentsch jez must Du es wiesen das die geischlingen Hern ahles derfen wie mir und sind aber fiel hieziger zwegen ierer guten Koscht und das zelabad ist kein verbot nichd sontern ein schuzmidel gengen die Folgen der Lübe wo es fier ins im heiraden leuder gibd.

Die keischheid insernes heuligen kadollischen Glaubens giebt es schohn aber plos bei die Kabaziner und bei die Fransiganer und fileicht bei die Benadicktiner und kahn aber plos desweng sein weil disse Mähner eingespert siend und sär wenig zum äsen krigen, und auch keine Kechinen haben.

Daturch kohmt es bald in einer Gegent die unsittlichkeid zimlich schtark ist, das mahn die Kabaziner dariber last zum brädigen und wirst es schohn gehärt haben mein liber wie es auf der kantsel zuget bald so einer anfangt und es die weisbilder hinreubt und haben schon ein andernes schmaltz wie inserne Bfahrer.

Disses wird ofd ferwexelt das mahn die Bfahrer fier keisch bedrachtet, und sind es aber die Kabaziner intem es die räligohn so eingericht had das sie im kloschter kein weisbield zum sähen

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Ludwig Thoma: Jozef Filsers Briefwexel. Albert Langen, München 1912, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jozef_Filsers_Briefwexel.pdf/72&oldid=- (Version vom 1.8.2018)