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gäbn fir sein Lehben, haber Gozeidank had er den breißischen Barohn noch derbarmd das er sein Bistoll wider eingsteckt had.

Durch disses kohmt man zu der Bedrachtung ieber das Duähl, wo auch bei ins öfter geredt wird.

Ich hawe mir gedenkt jez mus ich es einmahl genau wiesen und hawe einen Adjatanden fon insern Krigsminisder gefragd hob er mier nichd eine Auskunft geben wiel und sagd er sär gerne mein liber Her und sahge ich also enschuldigens, balt disser Breiße kein Derbarmnis gehabt häd mus jez inser alder Minisder noch schüßen mid der Bistolle? Jawoll sagd er mein liber Her da gibd es keinen Zweifl durchaus gahr nichd. Enschuldigens sahge ich, bald er aber nicht mahg? Zun beischpil sag ich, balt mich einer beleidinget kahn ich iem schon eine Watschen geben, haber ich mus nichd. Disses ist etwas andernes mein liber Her sagt er. Enschuldigens sage ich wo ist disses geschriebn, das er schüssen mus? Das ist nirgens geschriem sagt er.

Woher weis ers nachher? sahge ich. Mein guder Her, sagd er, disses ist ein Gefiehl.

Bald ers aber nichd gspürt? sag ich. Das gibd es nichd, sagd er. Entschuldigens sahge ich, ich hawe es noch nie nichd gspürt.

Ja sagd er mein liber Her, disses ist ein Gefiehl, wo mahn nichd fon selber had, sontern man krigt es erscht. Durch die Erzühung.

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Ludwig Thoma: Jozef Filsers Briefwexel. Albert Langen, München 1912, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jozef_Filsers_Briefwexel.pdf/65&oldid=- (Version vom 1.8.2018)