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Wähmud, intem ich fier ahles gans unschultig bien und ich schauge sär draurig in di Zuhkunfd, bald das Folk so erbiddert ist und fohl Ferlangen, das es mich mieshanteln sohl.

Und auf Wainachden wo es doch Frihde den Menschen auf Erden heußt mus ich fielleichd mein Blud fergiesen?

Mein Härz ist sär betriebt fon dissen Follgen der bolidik haber es ist noch nichd das ergste.

Sontern das ergste ist was mahn ieber meinen hochwierningen Härn bfahrer und filgelibten Freillein Kächin schreibt und disses ist eine gans firchderliche Refohluzion, intem es heist das mahn den wamberten bfahrer enschuldingens filmahls seine Haud abschählen mus, damid das er es schpiert wie disses schmäkt bald dem Folke die haud abzohgen wierd und die Freilein Kächin sohl mahn sälchen weil das anderne Schweunefleisch jez zu deier ist hoder mahn mus aus ierem fedden Hintergwadier enschuldigens filmahls Unschliddkärzen machen.

Disses kahn ich ienen schreim, hochwiern Här bfahrer, aber das anderne kahn ich ienen nichd schreim, was die Leite forschlahgen, das man mit ienen oder dem filgeliebten Freilein Kächin anfangen sohl. Ich bidde ienen recht sähr das sie auf die Kantsel schteigen und disse Folkeswud schtillen, intem es nichd bloß für ienen geferlich ist sontern auch fier mich und die Freilein Kächin und ieberhaubts fier die heuligsten Gieter der Kirche.

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Thoma: Jozef Filsers Briefwexel. Albert Langen, München 1912, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jozef_Filsers_Briefwexel.pdf/47&oldid=- (Version vom 1.8.2018)