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triet oder iem die biderne faußt hinhäbt ist er sambft wie eine barmherzinge schwäster und er lischpelt ein gebeth und fordrath die auhgen zun hiemel als wen er gleich hinauffarren mächte, aber bald mahn sich umkert bliezen seine auhgen fohler wuht und er schtiecht einen mit seiner gieftingen zunge wie eine kubfernather und kreizother.

Disser mahn ist ein hoher geischlinger und bald er mid dem grösten spiezbuhben fon der welth seine fallschheid auswexeln mus krigt er noch was herauß.

Er meint ich weis es nichd aber ich weis es schohn, das er das feldgeschrey ieber mich herausgäben had, das ich ein schand und spoth bien fier das biederne Folk der bauhern, und er schiekt seine haußgnechte, wo sich als die grösten lakhel aufweißen am lande heruhm das sie ieber dissen Jozef Filser schimbfen.

Mein gelibtes landfolk du brauxt dissen gans schweunernen sählenhandlern nicht zum glauhben sontern klaube an dissen Jozef Filser wo bei dir stet und ein bauernhärz had und blos aus bolidiek bein zändrum ist aber in wierklichkeid nichd sondern bei den anschtendigen mentschen. lase disse geweuchten lugenschiepel nur seiseln und hofen mir das disser Jozef Filser ienen noch sär heifig mid einen wagscheithel ieber die geschwohlköbfe haud.

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Ludwig Thoma: Jozef Filsers Briefwexel. Albert Langen, München 1912, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jozef_Filsers_Briefwexel.pdf/153&oldid=- (Version vom 1.8.2018)