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an iere kechin gewähnt siend sontern plos in siedlichen lendern gielt es indem das im sieden die leudenschafftlichkeiten fil schterker sind und auch braugens sie dohrt keine kechin weil disse speißen wo die geischlingen hern erhalden auch von menlicher hand bereithet wärden zun beispil sahlamie und bohlenda und makrahni. Aber die hochwierninge Geischlikeid von baiern wo brathene hendeln libt und gense oder schweinerns mid krauth oder gefiehlte brußtbrathen mus eine waibliche kochkunzt bei sich hawen und brauchd eine kechin fier das schweinerne und den brußtbrathen.

In rohm had mahn es nicht so gewießt wie die nothdurft in den nerdlichen lendern greser ist als wie in den siedlichen und ist ieberhaupz ein ungliek sagd der kohbrater hiengerl wo abgeorneter ist das die geischlikeid in rohm sich keihnen begrief machd fon der bairischen nothdurft.

In itahlien drunthen kohmt es schohn for das ein geischlinger her durch die fierchterlinge hieze einen sohnenstiech emfängt und fileichd bei der kechin in ierer kahmer erwiescht wird aber in baiern gibz so was nichd.

Indem das ieberhaupz die tämperatuhr eine gans anderne ist.

Und ieberhaupz weis disses jäder oegonohm das ein schtarker unterschid ist zwischen der leudenschafft fon sieden und nohrden indem ich zun beispil einen itahliäner gokhel hawe und einen deitschen.

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Ludwig Thoma: Jozef Filsers Briefwexel. Albert Langen, München 1912, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jozef_Filsers_Briefwexel.pdf/149&oldid=- (Version vom 1.8.2018)