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insernen kiendern und mir hawen mid betripten auhge herumgeschaugt in inserner wonstette wo mier gehoft gehabt hawen das mier sie nichd bald widersähen. Aber auf einmahl sind mir daheum gewäsen wie anderne mentschen und keine barlamändarischen nichd und mir haben ins im schtiehlen erforschd ob mir fieleichd ins gans dem Genuse des landläbens hingäben missen oder nichd, den nichz gewieses weuß mahn nichd und durch disse ferbrächerische freindschafd fon insern keniglichen beahmthen mid den sotsi ist uns sär schlächt zu muthe geworn.

Mir hawen ins sähr schtark ieberlegt ob mir fileichd nichd zu fräch gewäsen siend indäm das mir ins geteischt haben wie fil mir inserner regierung auflahden dierfen und bei einer fersamlung fon geischlingen Ferdrauensmähnern had auch der bäpschtliche hausbraleth Gsothaber gesagd meine kiender sagt er dissesmahl habz eich zu fil trauth und bald auch ein bairischer miniester fil ferdragen kahn habz ier die supen zu schtark geschmaltzen.

Da hawen mir ins sähr geschähmt nichd deßzwegen weil mir fräch wahren sontern das mir nicht kent hawen wan mir aufhären missen.

Aber disse schahm wahr plos brifatiem und bald ins nimand gehärt had, aber fier die andern leithe hawen mir den stiehl umdraht und ins gewunderth das der ministher so ferbländet ist fier das woll des fatherlandes und die bästen freinde ferstosen derf.

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Ludwig Thoma: Jozef Filsers Briefwexel. Albert Langen, München 1912, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jozef_Filsers_Briefwexel.pdf/130&oldid=- (Version vom 1.8.2018)