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unsere zahmen Tauben mit ihren vielen Abänderungen herstammen. Wollte doch jemand diese Taube absichtlich mit gemeinen Feldtauben vereinigen oder paaren, müßte seine Wohnung wenigstens eine Meile von den Haiden entfernt seyn. Diese Tauben hecken 2–3 Mal im Jahre, und gewöhnlich in hohen, hohlen Eichbäumen, nach Kleist:

„– Was kollert und girrt mir hier zur Seite vom Eichstamm,
Der halb vermodert und zweiglos von keinem Geflügl bewohnt wird?
Täusch’t mich der Einbildung Spiel? Sieh plötzlich flattert ein Täubchen
Aus einem Astloch empor mit wandelbaren Gefieder.
Dieß zeugte den dumpfigen Schall im Bauche des Eichbaums. Es gleitet
Mit ausgebreiteten Flügeln ins Thal, sucht nickend im Schatten
Und schaut sich vorsichtig um mit dürren Reisern im Munde.“

Durch den Einfluß der Zähmung des Klimas und der Nahrung hat sich diese Taube nach und nach sehr verändert, und zeigt sich nun wahrscheinlich in mannigfaltigen Spielarten, als da sind: