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Ihr Gehör ist gut und richtig; denn sie bemerken das kleinste Geräusch, unterscheiden sogar ihres Herrn Sang und Pfeiffen. Beim größten Geräusch, ganz in der Nähe, wenn es ihnen gewöhnlich ist, fürchten sie nichts, hingegen setzet sie die kleinste fremde Bewegung in Aufruhr.


c) Vom Brüten der Tauben.

So, wie Wärme, Reinlichkeit und immer frisches Wasser zu der Tauben Wohlbefinden überhaupts viel beitragen, befördern diese Dinge auch ihre Fruchtbarkeit. Schon im achten, längstens im neunten Monate ihres Alters legt die Taube Eyer, ist bis zum vierten Jahre sehr fruchtbar, und soll dann abgeschaffet werden, weil sie dann eine Zeitlang wohl und besser genährt noch einen guten Braten gewähret; älter aber immer härteres Fleisch bekömmt. Ihre ganze Lebenszeit erstrecket sich auf etwa 12 Jahre.

Ein Tauber hält sich gewöhnlich nur zu Einer Taube; doch giebt es Ausnahmen, wie ich schon oben sagte, daß mancher Täuber trete, wo ihm Erlaubniß gestattet wird. Wenn dem einen oder der andern ein Gatte mangelt, so bemerkt man bald eine gewisse Schwermuth. –