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Jahrbuch der deutschen Radfahrer-Vereine mit Beiträgen hervorragender Fachschriftsteller und unter Mitwirkung der Vereine selbst

Der Radfahrsport
als Förderungsmittel einer naturgemässen Lebensweise.
Von J. Gese, Gartz a. O.
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Nun soll das Radfahren gar eine naturgemässe Lebensweise befördern! Ist nicht im Gegentheil das Radfahren weit eher naturwidrig? Die natürliche Fortbewegungsart des Menschen auf dem festen Erdboden ist doch allein das Gehen, allenfalls auch das Laufen. Das Radfahren aber entzieht den Beinen ihre natürliche Bestimmung den Oberkörper zu tragen, indem es diesen auf einen Sattel setzt, und es entfremdet ebenso die Füsse ihrer naturgewollten Aufgabe, indem es den ganzen Körper über die Erdoberfläche erhebtund ihm jede Berührung mit dem Boden nimmt. Zu dieser „über-irdischen“ Art der Bewegung passt es denn auch sehr wohl, dass man bei diesem Sport sogar kurzweg von „Fliegern“ spricht. Bedenkt man nun noch, dass das Werkzeug, welches dem Körper diesen Flug ermöglicht, kein natürliches Organ, sondern ein Wunderwerk der modernen Technik, ein Kunsterzeugniss allerersten


Fahre Braun’s Dauerreifen.


Empfohlene Zitierweise:
: Jahrbuch der deutschen Radfahrer-Vereine mit Beiträgen hervorragender Fachschriftsteller und unter Mitwirkung der Vereine selbst. Verlag von Hugo & Herman Zeidler, Berlin 1897, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jahrbuch_der_deutschen_Radfahrer-Vereine_1897.pdf/51&oldid=- (Version vom 12.8.2018)