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Jahrbuch der deutschen Radfahrer-Vereine mit Beiträgen hervorragender Fachschriftsteller und unter Mitwirkung der Vereine selbst

meine Ausflüge bis nach Böhmen hinein aus. In späteren Jahren folgten dann wirkliche Radreisen, nach den Reichslanden, dem Schweizerjura, den ganzen Rhein bis Holland und in diesem Lande, die Ostsee, die mitteldeutschen Lande, soweit sie touristisch von Namen sind; besonders aber waren es immer wieder die Alpengegenden, Frankreich und Italien, die mein Reiseziel waren und ich bin überzeugt, dass damals vor einem Jahrzehnt, mein Singer „Apollo“ manchem weltentlegenen Fleckchen zwischen Triest und Nizza den ersten Besuch eines Fahrrades abgestattet hat.

Zur Allgemeinen Radfahrer-Union, die damals gerade gegründet wurde, fühlte ich mich ihrer radtouristischen Bestrebungen wegen hingezogen. Ich trat sofort bei und bald war ich auch Konsul derselben für Regensburg; das Konsulat blüht heute noch unter der tüchtigen Leitung Volkmann’s und seiner Leute.

Auf dem Dresdener Kongress 1889 wurde ich — ich war in jenem Ferienjahr auf einer Radreise in Italien — ganz unverhofft Präsidialmitglied der A. R.-U., und als beim Kongress zu Coburg, 1892, der Sportsausschuss in seiner dreifachen Gliederung gegründet wurde, übertrug man mir die Leitung des Tourenausschusses. Hier sah ich mich in einer Vertrauensstellung, inder ich mich wohl befand und bis jetzt wohl befinde.

Ich halte von jeher dafür, dass die A. R.-U., die sich auf dem vorjährigen Kongress zu Aachen auf meinen Antrag hin einstimmig zum Deutschen Tourenklub erklärte, die Pflege des Tourenfahreus als ausschliessliches Arbeitsfeld annehmen sollte. Theilweise unter meiner Mitwirkung ist auch schon Manches geschehen, so z. B. ging die A. R.-U. in der Freimachung der Grenzen von Oesterreich, Italien, Schweiz, Belgien, Frankreich anderen Verbänden in Deutschland lange und entschieden voran; die Anbahnung freundschaftlicher Beziehungen zwischen dem Deutschen Tourenklub und gleichstrebenden ausserdeutsehen Verbänden wurde nicht vernachlässigt, und, um das Wanderfahren möglichst zu fördern, übernahm ich die Vertretungen des belgischen italienischen, französischen Tourenklubs für Deutschland. Um


Fahre Braun’s Dauerreifen.


Empfohlene Zitierweise:
: Jahrbuch der deutschen Radfahrer-Vereine mit Beiträgen hervorragender Fachschriftsteller und unter Mitwirkung der Vereine selbst. Verlag von Hugo & Herman Zeidler, Berlin 1897, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jahrbuch_der_deutschen_Radfahrer-Vereine_1897.pdf/43&oldid=- (Version vom 17.8.2017)