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Jahrbuch der deutschen Radfahrer-Vereine mit Beiträgen hervorragender Fachschriftsteller und unter Mitwirkung der Vereine selbst

Schaefer übernahm, aber er konnte es wagen, sie aufzunehmen. Von bestem Willen beseelt, durch reiche Kenntnisse unterstützt und durch eine ausdauernde Arbeitsfähigkeit, die ihresgleichen sucht, ausgezeichnet, mochte ihm die schwere Arbeit um so leichter erscheinen, als er in der Unionsvorstandschaft zu Nürnberg an Männern wie Wilh. Schwarz, Friedr. Eyfried, Carl Lutz, Leonh. Möckel, Christian Habelt, Hans Leibolt und in späteren Jahren an den Herren Gg. Habelt, Peter Weiss, Alb. Prechtelsbauer, Adolf Braun u. a. Mitarbeiter fand, wie sie selten mit gleicher Hingabe, Treue und Opferwilligkeit sich zusammenfinden.

Die wachsende Ausdehnung der Union, die in ihren Congressen Nürnberg 1886, Würzburg 1887, Mannheim 1888, Dresden 1889, München 1890, Berlin 1891, Coburg 1892, Karlsruhe 1893, Regensburg 1894, St. Johann 1895 und Aachen 1896 die herrlichste Bethätigung fand, liess ihn die schweren Mühen, welche die Leitung einer so grossen und weitverzweigten Vereinigung mit sich führte, frohen Muthes ertragen.

Mit Ruhe und Umsicht, mit gemüthvollem Humor, aber wenn erforderlich auch mit rücksichtsloser Energie und Schärfe führte Schaefer sein schweres Amt. Mit Herzlichkeit und Liebe schlossen sich die Unionisten ihm an; ein echtes Freundschaftsband umschlang und umschlingt noch heute alle – und gilt ja gerade die in der Union waltende Einheit und Einigkeit als musterhaft. Dadurch, dass Mitglieder und Verwaltung stets auf dem Boden gleichen Zielbewusstseins zusammen arbeiten, gelang es, die Union auf die heutige hohe Stufe zu bringen, auf welcher sie als anerkannt tüchtige Genossenschaft weit über die Grenzen Deutschlands hinaus allseitige Beachtung und Werthschätzung gefunden. Schaefer darf sich rühmen, an seinem Theil wacker mitgeholfen zu haben an dem bisherigen Erfolge; keine Opfer an Zeit und Mühe scheute er, der Union zu dienen. Wo man seiner Dienste bedurfte, wo es galt, der Sache der Union Boden und Freunde zu gewinnen, da war und ist er freudig zur That bereit.

Empfohlene Zitierweise:
: Jahrbuch der deutschen Radfahrer-Vereine mit Beiträgen hervorragender Fachschriftsteller und unter Mitwirkung der Vereine selbst. Verlag von Hugo & Herman Zeidler, Berlin 1897, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jahrbuch_der_deutschen_Radfahrer-Vereine_1897.pdf/36&oldid=- (Version vom 17.8.2017)