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Jahrbuch der deutschen Radfahrer-Vereine mit Beiträgen hervorragender Fachschriftsteller und unter Mitwirkung der Vereine selbst

52er Hochrad-Maschine von Kleyer’s Agentur, Herald mit Friktionsrollen, schaffte bald verstärkte Freude am Sport. Walker’s beliebte Zeitschrift „Das Velociped“, die sich wie insbesondere Walker selbst um den Radfahr-Sport und seine Ausbreitung besonders in dessen Anfangsjahren eminente Verdienste erworben hat, war für Schaefer eine interessante Lektüre; diese Zeitschrift gab seiner Freude am Radfahrsport weitere Gesichtspunkte, führte ihn in den Kreis der Vereinsthätigkeit und regte zu eifriger Agitation an. Mit dem Anwachsen der Radfahrerschaar in Fürth wuchs die Lust am Fahren; die den Pionieren dieses schönen Sportes damals entgegengebrachte Animosität des Publikums wurde ja um so leichter getragen, je weiter die Kreise wurden, auf die sie sich vertheilte.

Unter thätiger Mithilfe Schaefer’s wurde im Jahre 1884 der „Velociped-Club Fürth“ gegründet; als Secretair des Clubs führte er denselben dem D. R.-B. zu. Schaefer war ein eifriger Theilnehmer an den Sitzungen des mittelfränkischen Gauverbandes und nahm im August 1885 regen Antheil an den Verhandlungen des Bundestages in Nürnberg. Mit den Herren Hindenburg, Rud. Schubert und Jul. Beisbart am 3. Festtage in längerer Unterredung beisammen, kamen auch die von Carl Lutz angestrebten Reformen, eventuell angedrohte Spaltung zur Discussion. Man glaubte der Reformen und Reformer entbehren zu können; sonach fanden dann im October 1885 die aus bekannten Gründen so starken Anklang findenden Vorberathungen zur Gründung der Union statt. Bei Stelzner in Nürnberg tagten die Gründer der neuen Vereinigung, die in Carl Lutz einen Agitator von seltenem Geschick, von hingebendem Eifer und reicher Begabung hatte. Mit dem 1. Januar 1886 trat die Union ins Leben. Am 28. August 1886 gelang es den Herren Eyfried, Schwarz, Möckel und Schwabe das ernste Widerstreben Schaefer’s zu überwinden und ihn zu bestimmen, an Stelle des I. Präsidenten Joh. Schwabe, den sein kaufmännischer Beruf zu oft auf Reisen fernhielt, den Vorsitz der Union zu übernehmen. Es war eine schwere Bürde, die

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: Jahrbuch der deutschen Radfahrer-Vereine mit Beiträgen hervorragender Fachschriftsteller und unter Mitwirkung der Vereine selbst. Verlag von Hugo & Herman Zeidler, Berlin 1897, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jahrbuch_der_deutschen_Radfahrer-Vereine_1897.pdf/35&oldid=- (Version vom 17.8.2017)