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Lorenz Oken (Hrsg.): Isis

gebraucht, Nerven-Mittel (Nervina) und zwar mit Recht genannt werden.“

„2. Welche sind die hieraus abzuleitende Eigenschaften, und die wahrscheinliche Wirkungs-Art, auf die mit Lebenskraft versehene, flüßige, und feste, ,empfindsame, und Reitzbare Theile des menschlichen Körpers, vorzüglich auf die Pulsadern, Nerven und Wassergefässe, und auf die Flüssigkeiten, welche diese enthalten; – wovon die Sekretion, die Wiederaufnehmung und die Circulation eines solchen Fluidums der Nerven zur Erhaltung der Lebenskraft so augenscheinlich abhängen.“

„3. Welche Aufmerksamkeit verdient in der Praxis die Anwendung von diesem und jenem auf die Kürmethode der verschiedenen Nerven-Uebel und deren Zufälle, damit die Heilung einen erwünschten Fortgang habe, ohne daß man durch übertriebene Erhöhung oder Unterdrückung der Sensibilität und Irritabilität das Leben der Patienten in Gefahr setzt, und, anstatt sie zu retten, ihren Tod beschleunigt.“

Wobei dem Verfasser einer genügenden Antwort auf diese Frage die gewöhnliche goldene Medaille, 300 Gulden an innerm Werth, mit dem Stempel des Legats geprägt, versprochen wird. Man ladet alle aus- und einländische Artze und Wundärtze ein, sich um diesen Ehrenpreis zu bewerben, jedoch unter der Bedingung, daß, die Abhandlungen in Lateinischer, Französischer, Deutscher oder Niederdeutscher Sprache, abgefaßt, mit lateinischen Buchstaben deutlich und lesbar geschrieben werden, unterzeichnet mit einer Devise, welche zur Aufschrift dient eines beigefügten versiegelten [56] Billets, den Namen, die Tittel und den Wohnort des Verfassers enthaltend, und daß sie vor der bestimmten Zeit, Franco an A. Bonn, Prof. Anat. et Chirurg. oder an F. E. Willet Med. Doct., eingesandt werde.

Amsterdam d. 1 September, 1815.

Wohlgebohrner Herr!

Im nahmen unserer Gesellschaft von Kuratoren des Monnikhoffischen Legats, haben wir die ehre, Ihnen vorstehendes Program anzubiethen, mit anbefehlung zur beförderung des Zweckes dieser Stiftung.

Mit Hochachtung nennen wir uns

Wohlgebohrner Herr!
Ihr Wohlgeborne

Amsterdam

Dienstfertige

1 Sept. 1815

A. Bonn.
F. E. Willet.

Wir ersuchen die würdigen Preissteller, wenn sie einmal die Artigkeit haben, für Deutschland deutsche Programme drucken zu lassen, selbe irgend einen Deutschen, an denen es in Amsterdam nicht fehlen kann, zur Berichtigung nur lesen zu lassen. Jeder deutsche Kaufmannsdiener ist fähig dazu.

[55]

D. Institut von Frankreich für 1817 von der physikalisch-mathematischen Klasse.

Quels sont, parmi les ouvrages des anciens philosophes grecs, et en particulier parmi les ouvrages d’Aristote, ceux dont la connoissance à été repandue en Occident par les Arabes? A quelle époque, et par quelles voies cette communication a-t-elle eu lieu pour la première fois? Quelle modification [56] a-t-elle apportée à la philosophie scholastique?

Die Antwort muß französisch oder lateinisch und vor dem ersten April eingeschickt seyn. Der Preis ist ein goldenes Zeichel von 1500 Franken (etwa 375 Thaler oder 125 Dukaten).

[55]

E. Die Königl. Akademie der Wissenschaften zu Göttingen hat am 18ten November 1815 folgende Preisaufgaben gegeben (die schon abgelaufenen lassen wir weg).

1. Für den November 1817 von der historischen philologischen Klasse.

Historia bonarum artium Graecarum in Syria inde ab initio imperii Seleucidarum usque ad tertium a Christo nato saeculum.

Geschichte der schönen Griechischen Kunst in Syrien vom Anfang der Herrschaft der Seleuciden bis zum dritten Jahrhundert nach Christus.

2. Für den Nov. 1318 von der phys. Klasse.

Postulatur ut experimentis certis et exploratis doceatur, num quod hactenus vocabatur acidum muriaticum, [56] idemque tam simplex quam oxygenatum, revera ad substatias oxygenatas (ex connubio basis cujusdam combustibilis cum oxygenio compositas) referendum fit; anve potius oxygenio plane careat, adeoque acidum sic dictum muriaticum oxygenatum pro substantia simplici, oxygenio saltem quodammodo analoga, habere liceat.

Die Schriften müssen lateinisch abgefaßt, und vor Ablauf des Septembers jedes Jahres postfrey eingesendet seyn. Der Preis für beide Aufgaben ist fünfzig Dukaten. – Das geht noch einigermaßen an, aber das Porto ist doch gar zu unbedeutend.

Empfohlene Zitierweise:
Lorenz Oken (Hrsg.): Isis. Brockhaus, Jena 1817, Seite 55–56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Isis_1817_28.jpg&oldid=- (Version vom 23.6.2018)