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sprach: „Alleluja (laßt uns Gott loben), das Lob Gottes, des Schöpfers muß in jenen Landen ertönen.“ Dann begab er sich zum Pontifex des römischen und apostolischen Stuhles[1] – denn er selbst war damals noch nicht Papst – und bat, er möchte doch zum Angelnvolk in Britannien einige Diener des Wortes schicken, durch welche es zu Christo bekehrt würde. Er selber sei bereit, mit Gottes Hülfe ans Werk zu gehen, wenn es dem apostolischen Vater also gefalle. Das war aber unmöglich, denn selbst wenn der Pontifex seiner Bitte geneigtes Gehör geschenkt hätte, konnten die Bürger Roms nicht zugeben, daß er sich so weit von der Stadt entfernte. Da er aber bald darauf selbst Papst wurde, verwirklichte er das heißersehnte Unternehmen und sandte andere als Prediger dorthin, die er mit seinen Ermahnungen und Gebeten unterstützte, um ihre Predigt fruchtbar zu machen. Dies nach der alten Überlieferung unserer Kirchengeschichte einzufügen schien uns angemessen.

(2. Die Bischöfe der Britten wollen Augustin als Erzbischof nicht anerkennen und vornehmlich ihre Gebräuche, besonders die Osterfeier an einem anderen Tage, als die römische Kirche bestimmt hatte, nicht aufgeben. Der Mittelpunkt des Widerstandes ist das große Kloster Bangor.[2] Augustins Bemühungen, jene zur Aufgabe ihrer Eigenheiten zu bewegen sind vergeblich, obgleich er durch die Heilung eines Blinden ihnen beweist, daß Gott mit ihm ist. Erbittert weissagt er ihnen, die Strafe für ihre Halsstarrigkeit werde nicht ausbleiben und werde durch die Angeln, mit denen sie nicht im Frieden leben wollten, vollzogen werden. Und so kommt es auch. Aedilfried zieht im Jahre 613 – acht Jahre nach

  1. Pelagius. –
  2. damals auch Bancorneburg jetzt Bangor-Iscord, nicht weit von Chester am Tayfluß.