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auch war er gütig gesinnt. Seine Regierung war sehr glänzend und auch durch Proben kriegerischer Tüchtigkeit und Siege ausgezeichnet.

61. Das Heer nämlich, welches er gegen die Asturer, die sich empört hatten, ausschickte, unterwarf jene. Die Rucconen, welche von steilen Bergen rings umschlossen wohnen, besiegte er ebenfalls. Auch über die Römer triumphierte er dann zweimal und eroberte einige ihrer Städte; die übrigen an der Meerenge (von Gades) entvölkerte er gänzlich, so daß die Gothen sie bald darauf mit leichter Mühe nahmen. Nach dem Siege zeigte er sich so milde, daß er viele, die von seinen Leuten in die Sklaverei verkauft waren, mit eigenem Gelde loskaufte und so die Befreiung der Gefangenen sein Schatz wurde. Nach einigen starb er eines natürlichen Todes, nach anderen durch übermäßigen Gebrauch einer Arznei; noch andere sagen, er sei an Gift gestorben. Sein Tod war nicht nur dem Klerus, sondern auch den besten unter den Laien sehr schmerzlich. Er hinterließ einen ganz kleinen Sohn, Recared (II.), der nach seines Vaters Tode wenige Tage die Krone trug und dann starb.

62. Im zehnten Jahre der Herrschaft des Heraclius ergriff nach göttlichem Rathschluß der allerruhmreichste Suintila das Szepter (620–631). Unter dem König Sisebut war er Herzog geworden, hatte die römischen Kastelle erobert und die Rucconen niedergeworfen. Nachdem er aber den Gipfel der königlichen Würde bestiegen, gewann er durch eine Schlacht die Städte Spaniens, die sich noch in den Händen der römischen Schaaren befanden, und genoß den Erfolg seines Triumphes mit mehr Glück als die übrigen Könige. Er zuerst herrschte über ganz Spanien bis zur Meerenge, die in den Ozean führt, was bis dahin keinem