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davon wurde trotzdem niedergemacht, das Reich fast zerstört und der Herrschaft der Sueven ein Ende bereitet. Der Rest der Sueven, welcher im entferntesten Theil von Gallaecien zurückgeblieben war, wählte sich dem Sohn des Masilas, Namens Maldras, zum König. So wurde das Suevenreich wiederhergestellt. Theuderich zog nach dem Tode des Recchiarius als Sieger aus Gallaecien nach Lusitanien. Als er dabei war, die Stadt Emerita[1] auszuplündern, wurde er durch Wunderzeichen der heiligen Eulalia davon zurückgeschreckt, brach sofort mit dem ganzen Heere auf und kehrte nach Gallien zurück.

33. Bald darauf schickte er den einen Theil seines Heeres unter Ceurilas nach Baetica, den anderen unter Singerich und Nepotian nach Gallaecien, letztere schlugen die Sueven bei Lucus[2] gründlich aufs Haupt. In Gallien übergab der römische Bürger und Graf Agrippinus, um gegen seinen Nebenbuhler, den Grafen Aegidius, sich die Hülfe der Gothen zu sichern, Narbona an Theuderich. Dann kamen einige Gesandte vom Suevenkönige Remismund, Maldras' Sohn, zu Theuderich, um Frieden und Freundschaft von ihm zu erlangen. Gleicherweise schickte auch Theuderich an Remismund Gesandte, denen er als Gastgeschenke Waffen mit gab und auch ein Weib, das er zur Gattin nehmen sollte. Später schickte er auch noch Sallanes als Gesandten an Remismund. Als dieser nach Gallien zurückkam, fand er Theuderich von seinem Bruder Eurich umgebracht.

34. Im 8. Jahre der Herrschaft Leos (L. I., oström. Kaiser, 457–474) folgte Eurich (466–484) seinem Bruder durch die gleiche Mordthat, wie jener und regierte siebenzehn Jahre. Sobald er, wenn auch durch ein Verbrechen, auf

  1. Merida am Guadiana.
  2. Lugo am Minho.