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Div den truoc div ist gesat
An die obresten stat
Zvo dem kvnge in engellant
Schone an sine zeswen hant
Div ist aller megde gimme
100
Zvo ir gat der sünder stimme
Und tuot ir rede vnde wort
Zvo dem grundelosen erbermede hort
Von ir der armen sünder lebt
Da von ir lob an ahte swebt
105
Der svn wir lazen schone
Ob allem lobe die crone
Nv horent furbaz aber me
Uon sant Martinvn alse
Der alte sprach noch furbaz
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Frowe dv solt wizzin daz
Martina mit volkomenheit
Uon gotte den gewalt treit
290,1
Daz si die liute mac losen
Uon geistlichen bekorunge bosen
Oder swaz dem libe werret
Vnd och die sel verierret
5
Uon got ist der gewalt ir
Vil ganze ist daz gelovbe mir
Alsam die hohin herren sint
Gewaltic vbir der welte kint
Und si in turnen twingent
10
Vnd mit gewalte bringent
Daz si leistent ir gebot
Swie si wellent ane spot
Sam tuot diu maget martina wol
Uon got ist si gewaltes vol
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Allen kvmber mac si büezen
Aller slahte swere süezen
An selen vnd an liben
Beidiv mannen vnd wiben
Do disiv rede ende nan
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Do verswant der alte man
Ie doch martinam den namen
Seldenrichen lobsamen
Div closter frowe wol behuob
In ir herze si in begruob
25
Und erwahte da mitte
Als wir noch haben die sitte
Doch hatte si cleinen trost
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 729. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0729.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)