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272b,29
Und die trahte erwirbet
30
Div niemer och verdirbet
Der muoz in froden beliben
Iar ane swere vertriben
Lip und sele si spiset
Mit frovden vnde wiset
35
Si der gotes tovgenheit
Die kein munt het geseit
Noch kein sin erlangen
Mac noch erspangen
Ir name heizit vil gewisse
40
Div erliuhte erkantnisse
Wan die grundelosen trinitat
Div anevanc noch ende hat
Und siv beidiv machen kan
Vnd doch ie weders nie gewan
45
Die man doch hie nach pfliht
Als in einem spiegel siht
An menger creature
Lvft erde wazzer fure
An sunnen manen sternen
50
Mac man ein teil lernen
Wan div sint gegenwurtic
Div dinc div doch vnfurtic
Sint vnd och vngrundic
Div mvn ein teil kvndic
55
Menschelicher girde werden
Doch so ist vf erden
272c,57
Allen sinnen gar vnkvnt
Der bodenlosen wisheit grunt
Div elliv dinc von nihte
60
Geschuof vnd gar berihte
Div sit sante ein wort
Daz vor nie wart bekort
Daz och sit zefleische wart
Bi der reinen megde zart
65
Div in magtlich gebar
Ir kvsche brvst gab im nar
Die er menschelichen sovc
Sin menscheit den tievil trovc
Und brahte zvo siner wunne
70
Daz verlorn menschen kvnne
Wie daz mit miltem rate
Uon der hohen trinitate
Wislichen wart bedaht
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 685. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0685.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)