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Uz dez paradises garten
An dis iamers warten
Da wir mit kvmber criechen
Und och an frovden siechen
Diz tet der frige wille
80
Den got an vns hie stille
Swa er vns svnde bringe
Oder keines schaden twinge
Der vns mit sinem bluote
In minne frigem muote
266d,85
Loste von der sunden ahte
Die vns friger wille brahte
Der frige wart frilich gebunden
Mit mengen grozen wunden
Daz er vns mohte enbinden
90
Uon den argen helle kinden
Dvr vns der frige frilich starb
Sin friger tot vns hie erwarb
Mit der friheit wol geslahten
Zehimel die edeln frigen trahten
95
Die wir da niezin frige
Under der engel mazzenige
Wan der menschlichen figure
Und siner frigen nature
Ist niht so vngeneme
100
Vnd och so widerzeme
An alten vnd an iungen
Als friger wille betwungen
Sich lant so kvme biegen
Die frigen menschelichen giegen
105
Dez sin wir zallen ziten
In starken suren striten
Wan daz fleisch so trege
Friges willen gerne pflege
Daz ez die wollust hæte
110
Div im vil sanfte tæte
Da wider so crieget der geist
Zallen ziten aller meist
267,1
Der ist von gotte komen
Sin wesen von im genomen
Zvo dem er gerne kerte
Als sin nature in lerte
5
Der criec si stete gruonet
Vnd wirt och niht versunet
Wan mit dem alten schidman
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 671. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0671.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)