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Da mitte doch er arnet
Wirt alhie der svmer arn
Ein weder zekalt oder zewarn
Niht steter frovden hat sin kvnft
An im het winter signunft
250d,85
Daz lazen nv beliben
Vil mannen vnde wiben
Genuget dirre winter doch
Siv sahen keinen bezzirn noch
Der edel himel sumer gruoz
90
Der alle swere machet buoz
Der ist vor gotes ovgen
Daz ist gar ane lovgen
Er hat niht wandelunge
Aller menschen zvnge
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Div wart doch nie so wise
Daz si von einem rise
Niht wan einen bluomen
Nach reht kvnden geruomen
Der in der himel froden tal
100
Stat ane maze vnd ane zal
Wan mohte gerne warten
In dez himels wurzegarten
Da die megde so stolze
Ob dem lebinden holze
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Brechint ir liehten crenzil
Die ir lilien wizen swenzil
Mit kvsche hant ervohten
Och ist alda geflohten
Aureola vf ir hovbet
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Und ir iemer vmberovbet
Da mac wol der sumer sin
Mit dez bernden meigen schin
251,1
Da ist gestozen hinder
Der kvole sure winder
Den het der sumer geschendet
Und siner crefte gepfendet
5
Er ist zehimel verwazen
Vf alder froden strazen
Die svren rifen vnde sne
Die hie selwent gruonen le
Die liehten bluomen vnde cle
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Svn da gevallen niemer me
Div vinster naht alda veriagt
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 631. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0631.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)