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An dem griffe ein bluome
Wesen in hohem ruome
Swar so die hende slifen
20
Daz siv niht wan bluomen grifen
Div hant hie rosen brichet
Swie siv der dorn stichet
Und wirt alsus er arnet
Dez sint ir wol gewarnet
25
Ez ist hivre als och verne
Daz man niht so gerne
Handelt also bluomen glanze
Vnd treit si gerne zecranke
249b,29
Sit diz bluomen frovde bringet
30
Und ze hohem muote twinget
Die so rehte schiere salwent
Vnd hie eines tages valwent
Uon winde vnd von svnnen
Dez wir niht erwenden kvnnen
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Hie mit dem wisen wirt gemelt
Disiv betrogen vnstete welt
Der wir doch grozer wunne iehen
Wan wir niht bezzers han gesehen
Uns dunkit so gar gehure
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Disiv zergancliche creature
Die vns got het gegeben
Dvr daz si hie vnser leben
Mit wandelunge reize
Zvo dem himelschen creize
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Vnd im daz an gewinnen
Mit dienste vnd mit minnen
Da die liehten bluomen clar
Uber hundert tusent iar
Niht salwent von keinem wetter
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In dez himels hohem etter
Da rifen noch der winter kalt
Hant dekeiner slaht gewalt
Da wil der rose ane dorn
Der von der megde geborn
55
Wart an alle swere
Der hohe wunderere
249c,57
Der wil daz zarte blvomelin
Dort dez geistis hende sin
Wan sin durluhtic schin
60
Ist ob aller clarheit fin
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 627. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0627.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)