Und si als vns selbe wegen
Vnser fleisch niht versmahen
Archangelis der engel rotten
Svn wir gelichen ane spotten
Zeguten dingen keren
Swa wir ez baz kvnnen
Und svn in allen gunnen
Aller beswerde si erlan
Och svn wir vns bilden
Nach angelis den milden
Die vns hie wonent nahe
Nach den svn wir bilde nemen
Daz wir den luten ane schämen
Hie dienen zallen stunden
Beide siechen vnd gesunden
Und ane der hofart gallen
leglicher dez andern burde trage
Dez andern clage sin selbes clage
Diz ist der rehten minne regel
Zehimel schon vf gerihtet
Vnd mengen kvmber verslihtet
Doch merkent alle gotes kint
Swie die engel vnderscheiden sint
Doch sint siv gar in dem sinne
Daz ir allir wille iemer stat
Als si got geordint hat
Und sint im alle gar heinlich
Siv sehint got vil gemeinlich
Swie im doch einer nahe si
Siv sint doch aller hofart fri
Gein ein ander elliv zit
Ir dekeiner anders wolle
Wesen wan als er solde
Und im got hat gegebin
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 614. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0614.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)