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Vnd ist niht volkomen
Man hat dicke wol vernomen
Daz der vil schuldic hie
100
Unschuldic von gerihte gie
Vnd daz der niht genas
Der doch gar vnschuldic was
Nieman mac der liute sin
Rehte wissent wider in
105
Wan eht got dem ist kvnt
Aller herzin sinne grunt
Daz ander geteilit ist
Dez och an der iungsten frist
Ein ieglich mensch enpfindit
110
So im daz lebin verswindet
Wan so wirt vrteil gegebin
Uber sin menschliches lebin
203,1
Wie er daz habe gefuoret
Darnach daz reht ruoret
Wirt im sin lon gemezzin
Dez wirt da niht vergezzin
5
Swie er danne het verschult
Der wirt nach rehte im gefult
Doch so nemint eines war
Im wirt der lon niht gar
An der stat da gewegen
10
Dez er eweclich sol pflegen
Div sele da den lon nimet
Als ir danne wol gezimet
Er si eht svoze oder sur
Der wirt ein nach gebur
15
Der sele vnd och ein erbe
Der iemer si verderbe
Ald in gantze frovde setze
Der welte kvmbers si ergetze
Der lip muoz furbaz biten
20
Untz nach den iungsten ziten
Daz von ist daz gerihte niht wol
Willekomen als ez sol
So wirt daz dritte gerihte
Uollekomen nach der slihte
25
So wirt vor gottes ovgen
Offenlichen sten niht tovgen
Vnd och da rede zegebinne
Uon allem vnsirn lebinne
203b,29
Wie wir daz gehalten haben
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 511. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0511.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)