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Diner güeti guot gerihte
Sint in wernder pflihte
Uolleclichen iemer
Din erbermede doch niemer
Mit worten wirt ergrundet
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Als der wisheit het gekvndet
Daz din erbermede mit lobe
Dinen werkin allen obe
Uon gotlichir güete swebet
Dez och elliv menscheit lebet
55
Dez la mich och geniezin
Vnd la mir gar zerfliezin
185c,57
Die liplichin vorhte min
Wan diu gottes kenpferin
Was so sere versnitten
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Wider naturlichen sitten
Daz man ir heilic gebeine
Groz vnd och cleine
Unverborgenlichen kos
Svnder daz fleisch vnd blos
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Div waren da gescheiden
Daz man an den beiden
Nach der warheit sage
Koz vil iamerliche clage
Als ich han gesprochin
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Daz fleisch was gebrochin
Von dem gebeine vaste
We dem fromeden gaste
Daz man einer frowen lip
Einer megde niht ein wip
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So vnverdiente marter bot
Ir kvschir lip vf den tot
Ergrabet als ein quader
Daz man menic ader
Vnverborgen prvofte
80
Daz der gebuttel ruofte
Martina frowe bekere dich
Din marter div erbarmet mich
Vnd vergihe svnder spot
Dyan fur einen rehten got
185d,85
Daz dv den lip behaltest
Und noch in frovden altest
Daz von der sweren marter
Din iunger lip so zarter
Werde noch geledigot
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 467. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0467.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)