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Dur den ich gar versmahe
Swaz du mir torheit zellest
70
Da von tuo swaz dv wellest
Daz wil ich gerne liden
Wan ich wil niht vermiden
Die cristenlichen waren straze
Die mir in rehter maze
75
Crist het erzeiget
Sine gute gein mir gezeiget
Und gesant sinen trost
Der mich vorhten het erlost
Und alle liplichen vnkrefte
80
Mit siner hohin meisterschefte
Da von ich mine sele hefte
Zvo der himelschen rittschefte
Do hiez der keiser riche
Die maget vil zornliche
184d,85
Vf henkin ane die hende
In gar ruhim gebende
Daz kvnde nieman erwerren
Und mit kreweln zerren
Ir lylien wizen zarten hut
90
Die minneclichen zarten brvt
Der herze so luhter was
Als ein durliuhtic spiegel glas
Dez wir die warheit lazin
So was gar ane mazen
95
Diu selbe turtel tube
Dar abe ich och niht clube
Wan kvnde ich wol gemeren
Ir lob vol hoher eren
Daz tete ich harte gerne
100
Hvre vil lieber danne verne
Wan ich vnwiser tumber
Nie so mengen kvmber
Uernomen han von frowen
Dez wir die warheit schowen
105
Unverborgen in ir legende
Und ir marterlichen sende
Daz wart och da beweret
Ir reiner lip besweret
Wart vnd gar geletzit
110
Die krewel wol gewetzit
Ir murwen lip rissen
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 465. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0465.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)