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Div wir selbe han geborn
Sint anders tot vnd verlorn
Wir vnser geist gekestgot
Daz ist ein opfir vor got
Und werdent vnser werc guot
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Mit frovde vnd mit demuot
Vnde machent reinen muot
Alle tugende wol behuot
DIV .VIII. MARTER
Alsus der starke lowe ist
Betiutet an den suozen crist
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Mit dem diu maget Martina
Verderbit solde werden da
Der keiser alexander
Wolde sehin vnd och ander
Der lovwe was von hunger scharf
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Unmilteclichen er do warf
Siner lihter ovgen gesiune
Reht als sin werin nivne
In sinem starken huse
Dez wart da michel gruse
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Im det der hunger we
Lüegende er lute schre
Der keiser trureclichen saz
Der megde truoc er haz
175b,29
Die hiez er balde do gan
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In dez frithovis plan
Dar in si frolichen gie
Trost ir herze do enpfie
Uon dem suozen criste
Wan an der selbe friste
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Kan von himel ein doz
Also michil vnde groz
Der so vorhteclich erhal
Daz die liute vber al
Begreif ein michil zitter
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Uon dem grozen vngewitter
Wurden siv do er schreckit
Zesorgen gar erweckit
Der keiser alexander sprach
Do er die maget ansach
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Und ir muot so vesten
Ir lip so schone glesten
Swie dicke er was verseret
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 441. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0441.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)