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Ald von kreweln genomen
Die wac si harte lihte
100
In dez gelovbin bihte
Wan si vil gedihte
Crist si im selben wihte
Wafen der kestegunge
Daz ein maget iunge
105
So zart vnd also murwe
Ane sünde schimels hurwe
Also grozen kvmber dolt
Daz geschach vf minnen solt
Uon der schribet och alsus
110
Der hohe lerer Paulus
Daz div minne vertribet
Alle vorhte swa si belibet
168,1
Diu minne ist och milde
Nach crist ist ir bilde
Der mit milte ist behuot
Und mit ganzir demuot
5
Minne treit dekeinen haz
Ze bœsen dingen ist si laz
Div minne keiner rache gert
Vbir wille ist ir vnwert
Div minne ist vor hofart
10
Ellv zit wol bewart
Der vnreinen gitekeit
Ist von der minne wider seit
Div minne ane vrdrutz
Suozchit niht ir selbis nvtz
15
Und begert an allen pin
Guoten dingen nvtze sin
Div minne ist mit truwe
Zallen ziten gerne nivwe
Si kan niht erwinden
20
An den gottes kinden
Minne niht vbil gedenkit
Mit vbil si nieman crenkit
Minne ist ane bœse tucke
Und frowet sich niemans vngelucke
25
Si wil sich mit den frovwen
Die da svnder drowen
Die ganzen warheit minnent
Noch wanc daran gewinnent
168b,29
Si ist aller tugende ein sarch
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 423. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0423.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)