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Wan dir nahet nv der tot
Din crist het din vergessen
10
Dv bist mit torheit besessen
Din crist ist da heime niht
Er en weiz waz dir geschiht
Er ist gevarn zeholtze
Uil lihte nach einem boltze
15
Er kvmit so er muozic wirt
Vnd er siniv schaf geschirt
Din crist ist entslafen
Sus begonder si strafen
Und treib sines spottes vil
20
Vf der megde marter spil
Dez im niht antwurte
Div maget von hoher geburte
Swaz man si mit spotte
Und mit kreweln kestegotte
25
So was si doch erfult
Mit der vil reinen gedult
Togenlich ir herze neic
Dem süezen criste vnde sweic
167b,29
Die vnverschulten buoze
30
Wac si zvo einem gruze
Uon ir vil liebin amise
Dem zehohim prise
Ir sele wolde bereiten
Mit ir libes arbeiten
35
Ich wil die schrift entschieben
Got pinet sine lieben
Daz siv niht vergezzen sin
Noch si der welte valscher schin
Mit zarte hie betriege
40
Vf dirre kvrzen welte stiege
Der geist mit horwe ist becleit
Daz machet och div crankeit
Daz er gottes vergizzet
Und diz kvrz gemach mizzet
45
Fur daz iemir lebin
Daz got dort wil gebin
Der ohse luzil zvhet
So in der gart schuhet
Der gart div rinder schupfet
50
So er siv dicke stupfet
Lasheit den rossen were erkorn
Vorhten siv niht die sporn
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 421. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0421.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)