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Mit leides ende haben buos
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Dez siv mit tiuschen worten
Die warheit zallen orten
Swer vns iht anders seit
Daz ist ein rehte trugeheit
Der iungste tac der erde ist
70
Untz an dez libes ende frist
Vnd niht der erste tac
Der ivngste reht geheizin mac
Dez svn wir ane beiten
Uns zvo dem tode reiten
75
Wan vns wahsit tegelich
Kvnftic dinc vnsegelich
Die geginwurtigen sterbint
Teglich vnd verderbint
Daz fur gevarn ist allis tot
80
Da bi merkent groze not
Vns ist der tot gegebin
Hie die wile wir lebin
Dem tode geben wir ein zil
So wir lazin der welte spil
135d,85
Vnd niht der welte lebin hie
Als ich iv bescheide wie
Swer hie lebit der welte
In ir froden gelte
Der lebt dem tode alle stunt
90
Dez leides ende ist vnkvnt
Der tot ist ein furganc
In ein ander lebin lanc
Da man iemer sanfte lebit
Ald in steten nœten strebit
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Unsir tot stet vor der tür
Vnd bitet mit gewisser kvr
Ez ist ein wunderliches dinc
So man dez lebins vrsprinc
Hie ie naher wahzin siht
100
So nahet ie dez todis pfliht
So hie wahsent vnser tage
So nahet ie dez todis clage
Daz hie wahsit daz swinet dort
Iemer gein dez todes ort
105
Ist diz niht ein wunder
Daz merkint alle besvnder
Diz kan nieman erwendin
Mit dez todis gebenden
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 342. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0342.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)