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Wan ich bin alleine
Under allen frowen versmahet
Div selde von mir gahet
45
Si wil daz man si lobe
Vnd an prise wesen obe
Und man si mit sinne
Fur elliv dinc minne
Vnd ir lieplichen pflege
50
Ir lip fur elliv lieb wege
Wirt andern frowen lieb getan
Daz wil si fur laster han
Der warheit si geswüere
Ez were ir vngefüere
55
Si gan nieman liebis niht
Wan daz ir allein geschiht
132c,57
Si wil eine lieb wesin
Uor allim lieb vz erlesin
Ir herze wirt verhowen
60
Lobt er ander frowen
Si wenit sin verdrvckit
Wirt si niht gezvckit
Si duhte vngefuge gar
Swez si mit liebi neme war
65
Ob ez der man niht hielte
Fur alle liebi wielte
Für liebirs er si habe
Ir lieb vor allim liebe stabe
Swaz si och hassen begunde
70
Fur daz niht da zestunde
Uon dem man gehasset
Ir ovge vil balde nazset
Vnd weinet bitterliche
Si wil gewaltecliche
75
Ubir winden elliv dinc
Bringen gar in ir getwinc
Vnd doch vf den erden
Niht vber wunden werden
Si wil niht daz si twinge
80
Der man mit dekeinem dinge
Swaz ir misse vellet
Ir muot ist so gestellet
Daz si wil gesigen
An gewalte niht vnder ligen
132d,85
Si wil gar geflizzen
Elliv dinc wissen
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 334. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0334.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)