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Von siner muoter cluse
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In schamelichim gruse
Gar allir cleider bloze
Kvnt er zvo der schoze
Nakint als die buoben
Zvo dirre welte huoben
75
Als er gar habe verspilt
Den grozin armuot mich bevilt
Er bringet her ein hemede
Lasterlichin frömede
Daz ich mit grozir clage
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Und och mit schame sage
Mine frovde ez stœrit
Genemet vnd gehœrit
Wirt ez schamelichen ovch
Schamelicher zesehen dennovch
121d,85
Horint von dem gewande
Mit iamer mit schande
Bringet mit der mensche her
Nach der nature ger
Eine blvot varwe wat
90
Die im sin liebe muoter hat
Gegebin her zestiure
In sint anders tiure
Aller cleider genuht
Hant niht für vnzvht
95
Daz ich daz cleit celle
Er ist och der helle
Eigen vnd ir grunde
Uon angeborner sünde
E in wider hie kovfe
100
Div genade gotis tovfe
Vnd in hie enslovfe
Uon der svnden trovfe
Gedenkint wie rehte arn
Kvmet her der menschen barn
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In svnden fluche verbennet
Und doch niht erkennet
Sin vbir mezigen armvot
Vnd och dekein guot
Daz er hie mac bervoren
110
Uon hinnan hin gefuoren
Nach der warheit vergiht
So braht er och her niht
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 307. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0307.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)