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Iemer ganze frovde sparn
Nv haben zekalt noch zewarn
5
Selic die da sterbint
E si daz lebin erwerbint
Und zvo dem tode gahent
E siv daz lebin enpfahent
Vnd die der tot enbindet
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E man dez lebins enpfindet
Und die der tot lœset
E si div welt verbœset
Wan ich clage clegelich
Daz in der welte tegelich
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Menic mensche wirt geborn
Daz beide hinnan vnde vorn
So iemerlichen ich gestalt
Daz ez kvme wirt gezalt
Fur ein menschliches kint
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Wan ir genuge sint blint
Etslich sint erlamet
Daz sich vil sere schamet
Uater muoter brvoder
In ist ein sweres fuoder
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Ir beider kinde an blick
Und ir grozin leides schrick
Etsliches het zwei hovbit
Daz man kvme gelovbit
120b,29
Svmliches mit zwein liben
30
Wer mohti diz geschriben
Daz ez got erbarme
Mengem bristet der arme
Ir vil geborn ane hende
Mit menger missewende
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Kvmet diu menschlich geburt
Zvo dirre welte iamers furt
Och ist daz ane lovgen
Mengem pristet der ovgen
Genvoge der sinne tumbe
40
An henden an fuozen crumbe
Etslich an vernunst
Ane bescheidenheit ane kvnst
Ir vil ane sprache
Uon der nature rache
45
Mengez niht gehœrit
Der sinne gar betœrit
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 303. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0303.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)