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Daz er sin marter
Uf im selbe muoze tragen
Daz niht in den tagen
25
Die zwene schacher tatin
Die ez verschult hatin
Mit morde bi den ziten
Die an siner siten
99b,29
Wurden do ertœdit
30
Und dur reht genœtit
Willeclich er gienc
An daz criuce vnd enpfienc
Den tot ane schulde
Und wart mit gedulde
35
An daz criuce gezwickit
Dez billich erschrickit
Ein iegslich reine herze
Wa der grimme smerze
Allen smerzin vber wac
40
So ie menschin kvnne pflac
So vil sin nature
Und sin menschlich figure
Zarter vnde reiner was
Lvter als ein spiegel glas
45
So vil scherpfer vnde wirz
Was sin tod gelovbint mirz
Horint furbaz mere
Uon siner marter sere
Wie er wart getrenkit
50
Ezzich im wart geschenkit
Gemischit gar mit gallen
In spotwis mit schallen
Siv sich an im rachen
Dur sine siten siv stachen
55
Mit einem scharpfen spieze
Merkent wie er lieze
99c,57
In sin herze entrennen
Daz wir da bi erkennen
Sine minne muosten
60
Wie er in dirre wüesten
Der welte vns hat erarnet
Daz wir da bi gewarnet
Ualscher minne weren
Vnd daz wir gar enberen
65
Zegantzlicher liebe
Div vns als die diebe
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0248.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)