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	Hugo von Langenstein: Martina

Uil liehtir danne ein spiegil glas

Div milte erbermherzekeit

Die got von nature treit

105

Vbir sine hantgetat

Uon der dauid gesprochin hat

Daz div erbermede der er pfligit

Vbir elliv sine werc wigit

Er sprichit me an dirre frist

110

Daz och daz ertrich alles ist

Mit sinr erbermede vber fvlt

Nieman ist so gar verschult

26,1

Er werde in kvrzin stunden

Mit ruwe gar enbunden

Da von nieman verzwiviln sol

Got ist irbermekeite vol

5

Da von stahter daz blvmelin

An der megde schappelin

Div vobte erbermede elliv zit

Da von ir truogen grozen nit

Dez tievils burgere

10

Den was ir lebin swere

Wan siv erkanden gotis niht

Ir lot was valsch vnd ir gewiht

Erbermede ist lazin vnd gebin

Daz svnt ir merken rehte ebin

15

Ir svnt verstan daz gebin also

Swen ir die armuot fro

Mit ivwer gabe machint

Daz si von frovden lachent

Wend ir daz lazin och verstan

20

So svnt ir gar von herzen lan

Swaz iv leides ie geschach

Uon schaden vnd von vngemach

Daz svnt ir gar von herzin tuon

Lip vnd sel machen svon

25

Swer sich mit vbil richit

Vnd daz pater noster sprichit

Der bittit grozir rache

Got in latinschir sprache

26b,29

Swenner ze gote sprichit sa

30

Et dimitte nobis debita nostra

Sicut et nos dimittimus

Und danne abir alsus

Debitoribus nostris

Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0064.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)