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Swelh herze hie besunder
Die starkin minne enphahet
Daz ez iemir smahet
Der welte liebi vnd och ir gunst
90
Als ein zornic karke brvnst
Ovch sprichit von der minnen ger
Ein meister heizit prosper
Daz div gewere minne si
Ein gerehter wille fri
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Der von dirre welte guot
Gantzlich gekeret hat den mvot
Und gar zegot gefüeget ist
Stete an allen valschen list
Ovch sprichit sant Augustin
100
Von der hohin minnen sin
Daz div minne die man mach
Gelazin stunde alder tac
Daz ist div ware minne niht
Diz ware div hat iemer pfliht
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Zvo der wernden stetekeit
Und hat von ir ein guot geleit
Sant Augustin sprichit mer
Von der steten minne her
Ich wande mit den ovgen
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Got begrifen tovgen
Der menschelichen bescheidenheit
Daz was von mir ein affenheit
21,1
Wan nieman in begrifen kan
Wedir wip noch darzvo man
Wan mit dem ovgen der minne
Vnd mit dez geistes sinne
5
Wan si ist ein summe
Allir gutir tat allumme
Ein heil allir guotir sitte
Da erkennet man si mitte
Sist allir tugint ein vber gult
10
Mit der minne sint erfult
Elliv himelschen gebot
Div ie gebot der milte got
Si todit alle sivnde
Und hat von gote vrkvnde
15
Daz si die svnde swendet
Ir kueht zegote sendet
Si ist ein lebin allir tugent
Vnd git in craft vnd darzvo mugent
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0051.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)